EAK Landesverband Thüringen

Gespräch mit Landesbischof Friedrich Kramer

Das turnusmäßige Gespräch der EAK-Landesvorstände der CDU in Thüringen und Sachsen-Anhalt fand in diesem Jahr mit Landesbischof Friedrich Kramer im Augustinerkloster in Erfurt statt. Am Gespräch nahmen auch die kirchlichen Beauftragten für Landtag und Landesregierung, OKR Dr. Demuth (Thüringen) und OKR Steinhäuser (Sachen-Anhalt) teil.

Bischof Kramer berichtete über die aktuelle Situation in der EKM. ”Kirche der Reformation in der Transformation“ - immer neue Strukturanpassungen sind erforderlich nicht nur hinsichtlich von Gebietsreformen, sondern auch hinsichtlich der Zusammenlegung von kirchlichen Diensten (z.B. Gemeindepädagogen). Die Staatsleistungen sind perspektivisch allenfalls durch angemessene Entschädigungen abzulösen, dazu haben auf höchster Ebene Gespräche stattgefunden - allerdings sind Fragen der Höhe und eines praktikablen Zahlungsmodus ungeklärt, deshalb bleibt es derzeit beim Status quo. Inhaltlich wurde auch der Betroffenendialog ausgewertet. Die Aufarbeitungsstudie zur sexualisierten Gewalt in den evangelischen Kirchen ist inzwischen als ForuM-Studie veröffentlicht.

In den Berichten der EAK-Landesverbände ging es insbesondere um das „Superwahljahr 2024“. Die Zustimmung zur AfD wird als dramatisch angesehen. Auf keinen Fall dürfe man es zulassen, dass potentielle Wähler der AfD als Extremisten abgestempelt werden. Vielmehr müsse man die Sorgen und Ängste derjenigen, die sich von den etablierten Parteien nicht mehr repräsentiert fühlen, ernst nehmen, ihnen zuhören und das Gespräch mit ihnen suchen.

Selbstkritische Anmerkung dazu aus thüringer Sicht: Zwar habe die CDU die Minderheitsregierung gestützt (z.B. Haushalt) und viel Positives erreicht, was ihr jedoch im Wählerurteil bisher nicht zugutekommt. Bischof Kramer betont zur Auseinandersetzung mit der AFD, dass die Kirche unmissverständlich ihr Eintreten für die christlichen Werte deutlich macht und jeglichen Angriffen gegen die allen Menschen von Gott verliehene Menschenwürde entschieden entgegen treten wird. Im Hinblick auf die weltweite Migrationsbewegung, stimme er der Aussage von Altbundespräsident Gauck zu: "Die Herzen sind weit, aber die Möglichkeiten begrenzt." Darüber bestand Konsens bei allen Teilnehmern.